Fiction for Future: Klassismus

literatur altonale

07.06., 19.30 Uhr

Start: August-Lütgens-Park, Hospitalstraße 107 (beim HausDrei) / Abschluss: Christianswiese / Dauer: ca. 2 Stunden

Nein, nicht die Kunstepoche Klassizismus, sondern Klassismus. Obwohl das Wort etwa zur selben Zeit wie der Begriff „Sexismus“ entstand, ist es hierzulande vielen nicht bekannt. Dabei ist die strukturelle Benachteiligung aufgrund von Klassenzugehörigkeit nahezu überall spürbar. Was genau bedeutet der Mythos von Chancengleichheit? Ist Bildung wirklich für alle zugänglich? Welche Vorurteile stecken in Wörtern wie „Unterschicht“ und „Armutsklasse“? Und inwiefern hängen Rassismus, Sexismus und Klassismus zusammen?

Klassismus – das ist ein Problem, das uns alle betrifft, das sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Wir können und wollen nicht mehr wegsehen, wir haben zu lange weggesehen. Wir fühlen uns hilflos, wollen nicht hilflos sein und gehen deswegen auf die Straße. Mit allem, was uns möglich ist, versuchen wir uns Gehör zu verschaffen – wütend und auch ein wenig sprachlos gegenüber diesen Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen, Hürden.

Gegen diese Sprachlosigkeit hilft uns die Literatur. Bekannte Autor*innen lesen Texte rund um Klassismus, Hoffnung, Ängste, Dystopie und Zukunftsvisionen. An vier Stationen lesen: Kübra Gümüşay, Marlen Hobrack, Lisa Roy und Francis Seeck.

Kommt also und zieht mit uns durch die Straßen von Altona! Bringt Plakate mit, Wut und Leidenschaft! Tanzt mit uns zur Musik von DJane Nini Alaska, lasst uns gemeinsam eine Sprache für die Zukunft finden. Lasst uns mit Literatur neue Hoffnungen und Ideen für die Erde finden. Hier treffen Aktivismus auf Fiktion, Realität auf Zukunftswünsche und Leser*innen auf Autor*innen. Nach dem Rundgang gibt es ein Podiumsgespräch auf der Christianswiese.

Moderation: Dirk Hertrampf

In Kooperation mit HausDrei, mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien.

Bild: Marcus Engler
Bild: Lotte Ostermann
Bild: Bettina Theuerkauf
Bild: Heike Steinweg
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Bild: Katja Saemann

Saša Stanišić: Das schöne Scheitern

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02.06., 20 Uhr

Christianskirche

Wohnt dem Fehlschlag Eleganz inne? Haben auch verworfene Ideen ein Recht auf Geliebtwerden? Wie sehr hängt der Schriftsteller (dieser hier jedenfalls) am Fragment?

Saša Stanišić öffnet das Verschlossene. Niemals angefangene Romane, niemals das Licht der Öffentlichkeit gesehen habende Figuren. Überkomplizierte Wendungen wie „gesehen habende“ oder „öffnet das Verschlossene“. Der Autor von „Herkunft“ und „Vor dem Fest“ und „Hey, hey, hey, Taxi!“ bietet einen Einblick in seine eingesargten Texte. Er liest aus Zusatzmaterialien, unveröffentlichten Kapiteln und bringt wunderbar wagemutige Halbsätze noch mal nicht zu Ende. Oft wird er dabei selbst nicht wissen, warum er das, was er liest, jemals geschrieben hat.

In Kooperation mit der Buchhandlung Christiansen und der Christianskirche.

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Reminiszenz im ersten Akt: Wolfgang Herrndorf

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28.05., 20 Uhr

Hebebühne, Barnerstraße 30

Wolfgang Herrndorf gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern seiner Generation. Mit seinem Roman „Tschick“ hat er weltweit Herzen erobert, sein früher Tod – die Tumordiagnose, die Entscheidung, sich das Leben zu nehmen – bewegt bis heute viele Menschen. Wer Wolfgang Herrndorf war, erzählt Tobias Rüther in der 2023 erschienenen Biografie „Herrndorf – Eine Biographie“. Er folgt Herrndorf von der Kindheit in Norderstedt über das Kunststudium in Nürnberg bis nach Berlin – und in die letzten Jahre mit der Krankheit, in denen die Romane „Sand“ und „Bilder deiner großen Liebe“ entstanden und die Herrndorf in seinem Blog „Arbeit und Struktur“ festgehalten hat, einer einzigartigen Chronik des Lebens und Schreibens.

Durch den Abend führt die Hamburger Autorin und Künstlerin Marie-Alice Schultz. Sie ist nicht nur vom Schreiben Herrndorfs begeistert, sondern auch von seiner Kunst. Vor allem aber das Werk „Arbeit und Struktur“ prägte sie sehr, wie sie selbst treffend sagt: „Herrndorfs `Arbeit und Struktur` liegt wie eine Bibel neben meinem Bett. Wann immer ich nicht weiter weiß, das Buch weiß es.“

Reminiszenz in drei Akten

Reminiszenz, das ist die Erinnerung, das ist eine Hommage, das ist, wenn man sich beim Lesen eines Werks an ein anderes Buch erinnert. Durch dieses mit Begeisterung erfüllte Wiederentdecken bzw. Erinnern werden die Werke verstorbener Autorinnen und Autoren wieder lebendig. Darum soll es in der Reihe „Reminiszenzen in drei Akten“ gehen: Autorinnen, Biografen und Übersetzer zeigen, inwiefern die Werke aus verschiedenen Jahrhunderten heute noch Anklang finden.

Weitere Veranstaltungen der Reihe:

Reminiszenz im zweiten Akt: Ingeborg Bachmann (29.05.)
Reminiszenz im dritten Akt: Phillis Wheatley (30.05.)

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Bild: Jens Gyarmaty

Reminiszenz im dritten Akt: Phillis Wheatley

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30.05., 20 Uhr

Hebebühne, Barnerstraße 30

Hierzulande ist ihr Name unbekannt, aber in den USA gilt Phillis Wheatley als die erste schwarze Autorin der USA und als eine der ersten, die Rassismus und Unterdrückung die Stirn geboten haben. Ihr Leben und Werk inspirieren bis heute afroamerikanische Dichterinnen und Dichter wie Amanda Gorman oder Kevin Young. Im Kanon der US-Literatur ist die Pionierin Wheatley inzwischen daher längst etabliert.

Zum 250. Publikationsjubiläum ihres Gedichtbands wird ihr bahnbrechendes Werk und ihr bewegendes Leben endlich auch dem deutschen Lesepublikum zugänglich. Der Übersetzer Florian Bissig spricht mit dem Lyriker und Übersetzer Jonis Hartmann über das Schaffen ihres Werks, die Herausforderung der Übersetzungen und über die Aktualität ihrer Gedichte.

Mit Illustrationen von Shira Medina Coronel.

Reminiszenz in drei Akten

Reminiszenz, das ist die Erinnerung, das ist eine Hommage, das ist, wenn man sich beim Lesen eines Werks an ein anderes Buch erinnert. Durch dieses mit Begeisterung erfüllte Wiederentdecken bzw. Erinnern werden die Werke verstorbener Autorinnen und Autoren wieder lebendig. Darum soll es in der Reihe „Reminiszenzen in drei Akten“ gehen: Autorinnen, Biografen und Übersetzer zeigen, inwiefern die Werke aus verschiedenen Jahrhunderten heute noch Anklang finden.

Weitere Veranstaltungen der Reihe:

Reminiszenz im ersten Akt: Wolfgang Herrndorf (28.05.)
Reminiszenz im zweiten Akt: Ingeborg Bachmann (29.05.)

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Bild: Tonatiuh Ambrosetti

Reminiszenz im zweiten Akt: Ingeborg Bachmann

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29.05., 20 Uhr

Hebebühne, Barnerstraße 30

Ingeborg Bachmann ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Kaum eine Autorin schaffte es, mit ihrem Werk so sehr die gegenwärtige Literatur mitzuprägen. Nicht umsonst ist einer der größten Literaturpreise nach ihr benannt. Ihr Stil war sperrig und orakelhaft, ihr Leben tragisch und traurig.

Es wundert also nicht, dass 2023 ein Kinofilm zu ihrem Leben erscheint und viele ihrer Werke stetig neu auferlegt werden. Erst kürzlich auf einer Veranstaltung sagte der junge Lyriker Nail Doğan, dass kaum jemand so schön und ehrlich über die Liebe schreiben könne wie Ingeborg Bachmann. Er, Sohn von Gastarbeitern, Gewinner des Open Mikes 2020, zeigt an dem Abend, warum Bachmanns Literatur für alle zugänglich ist.

Moderation: Nefeli Kavouras

Reminiszenz in drei Akten

Reminiszenz, das ist die Erinnerung, das ist eine Hommage, das ist, wenn man sich beim Lesen eines Werks an ein anderes Buch erinnert. Durch dieses mit Begeisterung erfüllte Wiederentdecken bzw. Erinnern werden die Werke verstorbener Autorinnen und Autoren wieder lebendig. Darum soll es in der Reihe „Reminiszenzen in drei Akten“ gehen: Autorinnen, Biografen und Übersetzer zeigen, inwiefern die Werke aus verschiedenen Jahrhunderten heute noch Anklang finden.

Weitere Veranstaltungen der Reihe:

Reminiszenz im ersten Akt: Wolfgang Herrndorf (28.05.)
Reminiszenz im dritten Akt: Phillis Wheatley (30.05.)

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Literatur Ahoi!

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04.06., 19.30 Uhr

Fahrgastschiff MS Commodore, Anleger Altona (Fischmarkt)

Drei aktuelle literarische Werke gehen auf Elbfahrt im Hafen und entlang der Ufer Richtung Meer. Im Salon des geräumigen Fahrgastschiffes MS Commodore lesen die Hamburger Autorinnen Julja Linhof, Tanja Schwarz und Johanna Sebauer.

In ihrem Debüt „Krummes Holz“ erzählt Julja Linhof von einem schwülen Sommer, in dem der Protagonist zu dem Gutshof zurückkehrt, auf dem er mit seiner Schwester eine glücklose Kindheit verbracht hat – und auf dem ihm nun nichts als Schweigen entgegenschlägt.

Tanja Schwarz erzählt in ihrem aktuellen Roman „Vaters Stimme“ von dem Wiedersehen der Protagonistin Nina mit ihrem Vater – nach 25 Jahren Kontaktstille.

Johanna Sebauer erzählt in ihrem Debüt „Nincshof“ von einem fiktiven Dorf im Burgenland, das am liebsten vergessen werden möchte – oder vielleicht ist es ja doch nicht fiktiv?

Moderation: Gerhard Fiedler

Mit freundlicher Unterstützung von Barkassen-Meyer.

Achtung: Aus persönlichen Gründen kann leider Johanna Sebauer nicht an der Lesung teilnehmen. Stattdessen liest Katrin Seddig aus ihrem Roman „Nadine“.

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Bild: Birte Filmer
Bild: Rebecca Hoppe
Bild: Alena Schmick

Sign Workshop & Meet Up

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07.06., 17.30 Uhr

Haus Drei, Hospitalstraße 107

Der Sign- und Plakate-Workshop steht in diesem Jahr unter dem Motto „Klassismus“. Zeigt Flagge, schließt euch mit anderen Aktivist*innen zusammen und gestaltet kreative Schilder, die unsere Vision einer besseren und gerechteren Welt unterstützen!

Begleitet von der Illustratorin Veronika Kieneke und der Designerin Anne-Kathrin Bohn (Studio IA) könnt ihr eure Gedanken Bild werden lassen. Materialien werden bereitgestellt, bringt einfach eure Ideen mit!

Der Workshop findet direkt vor Fiction For Future statt. Seid dabei und zeigt der Welt, dass wir es ernst meinen!

Seepferdchen und Schweißflecken – Sportliches aus dem ZIEGEL

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03.06., 18.30 Uhr

Bar Vivo

Wie viele Turnhallen betritt man eigentlich im Laufe des Lebens? Lässt sich eine Sportlerkarriere mit Familie vereinbaren? Und welche Erkenntnisse erhält man beim Schwimmen? Die Hamburger Autor*innen Kristine Bilkau, Andreas Moster und Katrin Seddig beweisen mit ihren Texten aus dem aktuellen ZIEGEL-Jahrbuch der Hamburger Literatur, dass man absolut keine Couchpotato sein muss, um schreiben zu können. Und weil die Texte so sportlich sind, verdienen sie eine adäquate Bühne: die Sportsbar Vivo.

Moderation: Folke Havekost

Mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien.

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Bild: Timo Ruppel

Liebling, ich hab‘ dir Blumen mitgebracht!

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05.06., 19.30 Uhr

Christianswiese

Die schöne Nutzlosigkeit von Blumensträußen. Sie sind teuer und verwelken dann doch nur auf dem Esstisch, aber zugleich: In den Anfängen der Pandemiezeiten, als alle Läden schließen sollten, durften Blumenhandlungen geöffnet bleiben. Sie galten als gesellschaftlich relevant. Schließlich freut sich jede Person über einen geschenkten Blumenstrauß. Er ist ein Symbol für Trost, Zuneigung und Wertschätzung. Also ist doch jede Möglichkeit, einander einen Blumenstrauß zu schenken, eine gute Möglichkeit, oder?

Zur Lesung „Liebling, ich hab‘ dir Blumen mitgebracht!“ schreiben die vier Hamburger Autor*innen Julia Herrgesell, Herbert Hindringer, Dagrun Hintze und Till Raether Texte zu genau diesem Titel. Das kann ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, eine Erinnerung, ein literarisches Essay sein. Denn was bedeutet es letztendlich, wenn der Liebling einem Blumen mitbringt?

Eine Blumenlesung wäre aber natürlich keine Blumenlesung, wenn es nicht noch Blumensträuße zum Kaufen gäbe. Diese kommen von der jungen und innovativen Blumenhandlung Pflanz Kafka. Und wer weiß, vielleicht werden Sie selbst nach dem Abend nach Hause kehren, die Tür öffnen und sagen: „Liebling, ich hab‘ dir Blumen mitgebracht!“.

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Fön bei Midsommar – das literarische Sommerfest

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06.06., 20 Uhr

Christianswiese

Fön ist die gemeinsame Sache der Schriftsteller Michael Ebmeyer, Tilman Rammstedt und Florian Werner und des Songschreibers und Theatermachers Bruno Franceschini. Anfangs nannten sie ihr Konzept „Texte an Musik“, später brauchten sie keinen Namen mehr dafür.

Fön veröffentlichte zwei Alben – „Wir haben Zeit“ und „Ein bisschen plötzlich“ – und tourte jahrelang ausgiebig durch den deutschsprachigen Raum, war aber auch auf den Bühnen von Paris bis St. Petersburg, von Rom bis Czernowitz, von Prag bis Daugavpils zu sehen. Irgendwann machte Fön sich dann rar, weil alle vier „zu viel anderes zu tun hatten“. Doch nun ist ausnahmsweise kurz mal vorübergehend ein Stück weit Schluss mit dem Prokrastinieren. Hier sind sie wieder: Endstation Fönsucht!

Bild: Fön