In Altona auf der Chaussee

Ein Streifzug mit dem Fahrrad durch das literarische Altona: Jürgen Abel, Hamburger Literaturjournalist und passionierter Fahrradfahrer, spürt in vier filmischen Beiträgen dem genius loci herausragender Literatur-Orte in Altona nach und trifft dort Nefeli Kavouras, Till Raether, Jan Jepsen und Katrin Seddig, die alle vier auf ganz unterschiedliche Weise mit Altona verbunden sind. Die Orte lassen sich wunderbar mit dem Fahrrad erkunden und zu einer schönen Tour entlang der Elbe und durch Othmarschen und Ottensen verbinden.

Ein Projekt der altonale in Kooperation mit der Fahrradkampagne der Stadt Hamburg „Fahr ein solidarisches Hamburg“.


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Blick in eine Landschaft

Jürgen Abel trifft Nefeli Kavouras an der Klopstockterrasse

Schon im 19. Jahrhundert wurde der Blick vom Altonaer Geesthang über die Elbe vielgerühmt und auch heute ist die Aussicht auf den Mündungsarm der Süderelbe, die Hafenanlagen und Köhlbrandbrücke spektakulär. Ein literarischer Wallfahrtsort liegt ganz in der Nähe an der Christianskirche, dort sind Friedrich Gottlieb Klopstock und seine Frau Meta begraben. Doch auch Heinrich Heine oder Joachim Ringelnatz verbindet so manches mit dem Schauplatz an der Klopstockterrasse.

Nefeli Kavouras, 1996 geboren, studiert Kulturwissenschaften an der Leuphana Universität in Lüneburg und ist Autorin, Mitglied und Organisatorin der Hamburger Lesereihe „Hafenlesung“, Mitarbeiterin des mairisch Verlags sowie seit neuestem Podcasterin (www.laxbrunch.de).

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Aquatisches Altona 

Jürgen Abel trifft Till Raether am Museumshafen Oevelgönne

Der Dichter Detlev von Liliencron hat sich hier verliebt, Hans Leip hat seiner Geliebten „Muschemusch“ hier ein Strandgedicht gewidmet und Szenen von Wim Wenders Krimi-Verfilmung „Der amerikanische Freund“ spielen hier in der „Strandperle“. Es ist der literarische Lieblingsort von Till Raether in Altona. Der Kolumnist und Krimi-Autor hat in seiner großartigen Adam-Danowski-Reihe auch andere Schauplätze Altonas im Blick und sagt über sich: „Ich bin Altonaer durch das Krimischreiben geworden.“ Ein beliebter und spektakulärer Schauplatz.

Till Raether, geboren 1969 in Koblenz, arbeitet als freier Autor in Hamburg, unter anderem für Brigitte, Brigitte Woman und das SZ-Magazin. Seine Kriminalromane über den hochsensiblen Kommissar Adam Danowski wurden von der Kritik gefeiert und mehrfach für Preise nominiert. 2018 erschien der fünfte Band der Reihe: „Unter Wasser“.

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Die blaue Linie 

Jürgen Abel trifft Jan Jepsen an der Ringelnatztreppe

Die Ringelnatztreppe am Hans-Leip-Ufer ehrt gleich zwei Dichter – Joachim Ringelnatz und Peter Rühmkorf, der sich noch zu Lebzeiten „für die Tage nach Ladenschluss“ in einem Gedicht wünschte, dass man seinen Namen hier einkerbt. Mit dem Autor und Reisejournalist Jan Jepsen, der in Oevelgönne zur Welt kam, spricht Jürgen Abel über Peter Rühmkorf, Brigitte Kronauer und Boris Meyn, das tollkühne Projekt der „blauen Linie“ und darüber, wie es ist, direkt am Elbstrand aufzuwachsen.

Jan Jepsen, 1962 in Oevelgönne geboren, veröffentlichte 1994 seinen ersten Roman „Wie die Wilden“. Seit 2005 ist er freier Autor für diverse Magazine und Zeitschriften mit Schwerpunkt Reise. Aktuell schreibt er seinen vierten Roman, einen Krimi mit Tatort Oevelgönne, der im Frühjahr 2022 erscheinen soll.

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Erinnerungssplitter 

Jürgen Abel trifft Katrin Seddig im Osterkirchenviertel

An der Osterkirche im sogenannten Osterkirchenviertel, einem alten Arbeiterquartier, trifft Jürgen Abel die Schriftstellerin Katrin Seddig. Altona ist immer wieder Schauplatz politisch-gesellschaftlicher Auseinandersetzungen und auch von Gewalt gewesen. Davon erzählt Katrin Seddig in ihrem Roman „Sicherheitszone“. An der Osterkirche erinnert eine Gedenktafel an das „Altonaer Bekenntnis“ und den Altonaer „Blutsonntag“, von dem Robert Brack in einem Krimi erzählt. Gleich um die Ecke befindet sich das Wohnhaus eines Serienmörders, der in Heinz Strunks Roman „Der goldene Handschuh“ die Hauptrolle spielt.

Katrin Seddig, geboren in Strausberg, hat mehrere Romane veröffentlicht, darunter „Eheroman“ (2012) und „Das Dorf“ (2017). Sie wurde mit dem Calwer Hermann-Hesse-Stipendium 2020 und für den noch nicht veröffentlichten Roman „Sicherheitszone“ mit dem Hamburger Literaturpreis 2019 ausgezeichnet. Der Roman ist im August 2020 bei Rowohlt erschienen.

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